Modellprojekt in der Region Berlin-Brandenburg gewählt
Im Rahmen der mit 100.000 Euro prämierten Ausschreibung für jeweils ein Modellprojekt in den KOPOS-Projektregionen Berlin-Brandenburg und Freiburg, konnten sich nachhaltigkeitsorientierte und kooperative Projekte bis Ende 2022 beim KOPOS-Projekt bewerben.
In der Projektregion Berlin-Brandenburg, in der ein verbesserter Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen ermöglicht werden soll, freut sich das KOPOS-Team auf die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Tiny Farms. Das Geschäftsmodell des jungen Berliner Unternehmens zielt darauf ab, Menschen den unternehmerischen Einstieg in die Landwirtschaft in den Erwerbsgemüsebau zu ermöglichen. Dadurch werden explizit Menschen aus dem städtischen Umfeld und Quereinsteiger*innen angesprochen. Hierfür plant Tiny Farms, ein Netzwerk an Kleinst- und Splitterflächen, die sie in der Region pachten, zu einer virtuellen Großfarm zusammenzuschließen. Bereits vier Brandenburger Kleinstflächen, die jeweils kleiner sind als 1 ha, wurden zu sogenannten TinyFarms entwickelt.
In dem Zeitraum Frühjahr 2023 bis Herbst 2024 wird das Modellprojekt eng vom KOPOS Projektteam begleitet und beforscht. Ziel ist es, durch die wissenschaftliche Begleitung die Ausgründung zweier bereits bestehender Mikrobetriebe von Nachwuchskräften zu beforschen. Aus der wissenschaftlichen Begleitung heraus sollen Lernprozesse genutzt werden, um das organisatorische und finanzielle Zusammenspiel zwischen den Tiny Farms und den Neugründer*innen abzustimmen. Diese liefern in Summe Erkenntnisse zu vorteilhaften bzw. nachteiligen Bedingungen eines sogenannten Inkubatorenmodells, bei dem sich Neueinsteiger*innen in einem geschützten und unterstützenden institutionellen Rahmen ausprobieren und ihr Geschäftsmodell entwickeln können.
Die Modellregion Berlin-Brandenburg, die von einem baldigen Generationenwechsel in der Landwirtschaft geprägt sein wird, weist durch die großteilige Agrarstruktur sowie zuletzt stark gestiegene Kauf- und Pachtpreise hohe Hürden auf, um in die Landwirtschaft einzusteigen. Hier setzt das Modellprojekt an, indem es durch die Bündelung von Ressourcen (z.B. Jungpflanzenanlieferung, Vermarktungskanäle, Anbauplanung, u.a.) die Mikrobetriebe wettbewerbsfähig macht und damit die Vielfalt in der bestehenden Agarstruktur unterstützt.
In einem ausführlichen Porträt stellt sich Tiny Farms persönlich vor und erklärt, wie mit ihrer Initiative die Menschen der unternehmerische Einstieg in die Landwirtschaft in den Erwerbsgemüsebau ermöglicht werden soll und was der Zusammenschluss von Mikrofarmen mit Kleinst- und Splitterflächen zu einer virtuellen Großfarm damit zu tun hat.