Ergebnis
wissenschaftliche Publikation

Klassifizierung neuer hybrider Kooperationsmodelle für kurze Wertschöpfungsketten

Ein Konzept zur Bewertung nachhaltiger Transformationsansätze im Stadt-Land-Nexus
Autorenschaft
Katrin Martens, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.; Sebastian Rogga, ZALF; Jana Zscheischler, ZALF, Universität Vechta, Fachbereich Geographie; Bernd Pölling, Fachhochschule Südwestfalen, University of Applied Science, Fachbereich Agrarwirtschaft; Andreas Obersteg, HafenCity University Hamburg, Fachbereich Stadtplanung und Regionalentwicklung; Annette Piorr, ZALF
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Titelbild der Publikation

Der im April 2022 im Special Issue der Zeitschrift Land veröffentliche Fachartikel „Klassifizierung neuer hybrider Kooperationsmodelle für kurze Wertschöpfungsketten – ein Konzept zur Bewertung nachhaltiger Transformationsansätze im Stadt-Land-Nexus“ (orig.: Classifying New Hybrid Cooperation Models for Short Food-Supply Chains – Providing a Concept for Assessing Sustainability Transformation in the Urban-Rural Nexus)” wurde im Rahmen des KOPOS Projektes durch Wissenschaftspartner*innen verfasst und publiziert.

Der konzeptionelle Artikel basiert auf der Erkenntnis, dass Kooperationen, die kurze Wertschöpfungsketten realisieren und stärker in regionale Strukturen einbetten, ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Transformation von Ernährungssystemen darstellen. Hierbei ist eine Vielfalt von Ausprägungsformen zu beobachten. So existieren neben klassisch unternehmerischen Kooperationsformen (wie z.B. in Genossen-schaften) auch zunehmend hybride Organisationsformen. Diese involvieren unterschiedliche gesellschaftliche Akteure in einer Kooperation (z.B. KonsumentInnen und ProduzentInnen), sie bündeln unterschiedliche Ressourcentypen (z.B. Geld, Räumlichkeiten und Arbeitskraft) und sie verknüpfen neben unternehmerischen auch ökologische und soziale Ziele. Die Fachliteratur spricht in diesem Zusammenhang auch von sogenannten „social enterprises“.

Martens et al. (2022) nehmen die Existenz von hybriden „social enterprises“ im Ernährungssektor zum Anlass, um zu fragen: „Wie und wonach lassen sich diese eigentlich typisieren?“ und „Wie geeignet sind die bisherigen Typisierungsansätze, die sich in der „social enterprises“-Literatur finden lassen, für die Charakterisierung von neuen Kooperations- und Poolingmodellen im Agrar-und Ernährungssystem?“ Die AutorInnen fokussieren sich dabei auf Kooperationen, die sie dem Ansatz kurzer und regionaler Wertschöpfungsketten im Urban-Rural-Nexus zuschreiben und testen bzw. verifizieren das Konzept mittels Beispielen, die sie in der Region Freiburg identifizieren konnten.

Kern des konzeptionellen Artikels ist das ARA-Konzept. Es erlaubt, bestehende hybride Organisationsformen zu analysieren und visuell zu verorten entlang dreier Dimensionen: nach Akteuren (wer kooperiert mit wem mit welchen Interessen?), nach Ressourcen (auf welchen Ressourcen baut die Kooperation auf?) und nach der Art der Aktion (entlang welcher Wertschöpfungsstufe(n) ist die Kooperation tätig?).

Der Fachbeitrag beschreibt in der Folge die Evaluierung des ARA-Konzeptes durch die Pilotvorhaben im Handlungsfeld „Kurze Wertschöpfungsketten“. Die Autor*innen konnten mittels der Freiburger Pilotvorhaben feststellen, dass das ARA-Konzept mehrere Möglichkeiten zur Klassifizierung von Kooperationsmodellen bietet und somit PraktikerInnen, ForscherInnen und politische EntscheidungsträgerInnen mit einem zielgerichteten Instrument ausstatten kann.

Weitere Erkenntnisse zu dem Fachartikel sind in einer Synopse (deutsch) zusammengefasst.

Der Fachartikel (englisch) ist auf der Publikations-Website zu finden.